Detailprogramm
Detailprogramm
Freitag, 13. Januar 2006:
Von den Pflanzen der Götter zum LSD
07.30 Öffnung des Registrationsschalters
08.15 – 08.45 Tune-in
Akasha Project
Vom Ton des Erdenjahres
zur Schwingung des LSD-25 Moleküls
Das Akasha Project präsentiert eine meditativ-elektronische
Klangreise. Ausgehend von dem Ur-Ton des Erdenjahres, einem Cis mit
136,10 Hz, gleiten wir in das oktavanaloge Frequenzfeld des LSD-25
Moleküls.
09.00 – 11.00 Panorama
Von den Pflanzen der Götter zum LSD (1)
Simultanübersetzung d/e und e/d
Moderation: Lucius Werthmüller
Dieter A. Hagenbach und Lucius Werthmüller: Begrüssung und Eröffnung des Symposiums
Lucius Werthmüller im Interview mit Albert Hofmann: Die Entdeckung des LSD
Dr. Felix Hasler: Was ist Lysergsäurediäthylamid?
Prof. Dr. Rolf Verres: Würdigung des Lebenswerks von Albert Hofmann
Prof. Dr. Rudolf Bauer: Grussadresse der Gesellschaft für Arzneipflanzenforschung
Reynold Nicole: LSD, Albert Hofmann und die Qualität der Zeit
Dr. Thomas Klett: Albert Hofmann - Ernst Jünger: Adnoten zu einer langen Freundschaft
Dr. Jochen Gartz: Teonanacatl: Die Entdeckung und Isolation des Psilocybins durch Albert Hofmann
Prof. Dr. Carl P. Ruck: Die Mysterien von Eleusis im Licht der Gegenwart
11.00 – 11.30 Pause
11.30 – 13.00 Seminare / Workshops / Podium
Seminar
Ralph Metzner
Albert Hofmann, LSD und die Suche nach dem alchemistischen Stein der
Weisen
(deutsch, Simultanübersetzung d/e)
Alchemie war ursprünglich ein holistisches System von Methoden zur physischen, seelischen und geistigen Transformation, das unter anderem mit dem indischen Yoga verwandt ist. Die esoterischen Methoden der Selbst-Transformation wurden unter dem Druck der Kirche in einer unverständlichen Geheimsprache versteckt. Von der Naturwissenschaft in der Neuzeit als Aberglaube verpönt, wurde die Symbolik der Alchemie in der analytischen Psychologie von C.G. Jung wiederbelebt. Die Entdeckung hochwirksamer Substanzen, durch Albert Hofmann und andere, die physische, seelische und geistige Transformationen auslösen können, knüpft nahtlos an diese westliche Weisheitstradition an.
Gemeinschaftsseminar
Die Bedeutung von LSD für Wissenschaft, Gesellschaft, Kultur
Mit Günter Amendt, Rick Doblin, Felix Hasler, Martin A. Lee, Claudia
Müller-Ebeling, Jeremy Narby, Juraj Styk
(deutsch, englisch, Simultanübersetzung d/e, e/d)
Rund sechzig Jahre nach seiner Entdeckung wird die Bedeutung des LSD für alle Lebens- und Wissensbereiche immer offensichtlicher. Eine hochkarätige, internationale Runde von Experten erörtert die mannigfaltigen und oft verkannten Einflüsse des LSD auf ihren jeweiligen Fachbereich.
Seminar
Carl P. Ruck, Peter Webster
Mythologie und Chemie der Mysterien von Eleusis
(englisch, ohne Übersetzung)
In einem laufenden Berufungsverfahren vor dem amerikanischen Bundesgericht beruft sich die Christengemeinde Uniao do Vegetal (UDV) New Mexico auf die Eleusinischen Mysterien als Präzedenzfall für ein psychoaktives Abendmahl im Rahmen einer wohlgeordneten religiösen Zeremonie. Annähernd zwei Jahrtausende lang, von etwa 1500 v.Chr. bis zur Christianisierung der griechisch-römischen Welt, versammelten sich Menschen in Eleusis, einem nahe dem alten Athen gelegenen Dorf, um etwas zu erfahren, das sie selbst und ihre Sichtweise der Bedeutung von Leben und Tod für immer veränderte.
Seminar
Wolf-Dieter Storl
Albert Hofmann und die Inspiration durch die Pflanzendevas
(deutsch, ohne Übersetzung)
Mitte des 20. Jahrhunderts: Das «Wasteland», Atomangst und die Staubwüste des Materialismus, und wie der weise Alberich das Nano-Blümchen fand, das den Devas wieder Eintritt gewährte und die Blumenkinder aus der Verbannung rief.
Seminar
Gesellschaft für Arzneipflanzenforschung (GA)
Mit Rudolf Brenneisen, Matthias Hamburger, Wolfgang Kubelka
Arzneistoffe aus der Natur
Wolfgang Kubelka:
Das «Pharmakon»: vom Gift zur Arznei – chemische Verbesserung der
Natur?
Das griechische Wort «pharmakon» bedeutete ursprünglich Gift, gleichzeitig auch Gegengift und Arznei. Über die Jahrhunderte wurden giftige und heilsame Pflanzen durch «Versuch und Irrtum» bekannt, aber erst ab etwa 1800 war die naturwissenschaftliche Forschung erfolgreich: Eine Vielzahl pflanzlicher Substanzen wurde isoliert und identifiziert, und deren Wirkungen konnten beschrieben werden. Albert Hofmann liefert mit seinen Arbeiten, die – wie er selbst sagt – manchmal von glücklichem Zufall mitbestimmt wurden, grossartige Beispiele für exzellente, klassische Naturstoffchemie. Im Vortrag soll exemplarisch gezeigt werden, wie die chemische Modifikation von Pflanzensubstanzen zu besseren Arzneistoffen geführt hat; daraus ergibt sich die Frage, ob Arbeiten zur «Verbesserung der Natur» auch weiterhin sinnvoll und Erfolg versprechend sein können.
Rudolf Brenneisen:
Cannabis - Von den Phytocannabinoiden bis zu den Endocannabinoiden
Die Cannabispflanze spielte jahrtausendelang eine wichtige Rolle in der traditionellen Medizin. Ihr Gebrauch wird heute wieder zunehmend populär. Offensichtlich ist indessen die Diskrepanz zwischen empirischen und evidenzbasierten Daten, was intensive pharmakologische und klinische Forschung nötig macht. Andererseits stellen die kürzlich entdeckten Cannabis-Rezeptoren und deren endogene Liganden potentielle Angriffspunkte für neue Therapeutica dar.
Matthias Hamburger
Biogene Wirkstoffe heute
Einst waren Naturstoffe die ergiebigste Quelle für Arzneimittel und Ideengeber für die Synthese von neuen Wirkstoffen. In neuerer Zeit wurde ihre Bedeutung für die pharmazeutische Wirkstoffsuche durch neue Technologien wie Hochdurchsatzscreening und kombinatorische Synthese in Frage gestellt. Im Vortrag wird das Potential der Naturstoffe vor dem Hintergrund neuer Technologien und Paradigmen in der biomedizinischen Forschung diskutiert. Anhand von ausgewählten Beispielen wird ihre Bedeutung für die Untersuchung grundlegender biologischer Prozesse, die Identifizierung neuer Angriffspunkte von Arzneistoffen und als Quelle für neue Wirkstoffstrukturen dargestellt.
13.00 – 14.00 Pause
Von den Pflanzen der Götter zum LSD
(2)
Simultanübersetzung d/e und e/d
Moderation: Martin Frischknecht
Dr. Christian Rätsch: Pflanzen der Götter: Vom Urwald in die Labors der Pharmakologen
Ulrich Holbein: Dichter und Droge: von Charles Baudelaire bis Aldous Huxley
Jonathan Ott: Die Verwandten des LSD: Ololiuqui und Ayahuasca
Dr. Ralph Metzner: Die Anfänge der LSD-Forschung: Kanada, Harvard und der «Karfreitags-Gottesdienst»
Dr. David E. Nichols: Das Heffter Research Institute USA und das Heffter Research Center Zürich: Zentren der Halluzinogenforschung
Dr. Franz X. Vollenweider: Wie wirkt LSD: Der Stand der Forschung heute
Dr. Nicolas Langlitz: Sonderfall Schweiz: LSD-Forschung und -Therapie
Dr. Rick Doblin: Die weltweite Anwendung von LSD in Therapie und Medizin
16.00 – 16.30 Pause
16.30 – 18.00 Seminare / Workshops / Podium
Seminar
Christian Rätsch
Von den Pflanzen der Götter zum LSD
(deutsch, Simultanübersetzung d/e)
Chemisch und was seine psychischen
Wirkungen betrifft, gehört LSD in die Gruppe der uralten mexikanischen
sakralen Drogen und wahrscheinlich auch zum eleusinischen
Initiationstrank. Die phytochemischen Forschungen von Albert Hofmann
haben ein spezielles ethnopharmakologisches Studium der mexikanischen
Zauberpflanzen und -pilze ermöglicht.
Der bekannte deutsche Ethnopharmakologe und Verfasser der Enzyklopädie
der psychoaktiven Pflanzen geht in seinem Seminar auf die
vielschichtige Bedeutung der Forschungsarbeiten Albert Hofmanns für
die Ethno(pharmako)logie ein.
Seminar
Alexander T. und Ann Shulgin
«Ask the Shulgins»
(englisch, konsekutive Zusammenfassung in deutsch)
In dieser Fragestunde geben Sasha und Ann Antworten auf alles, was Sie schon immer über psychoaktive Substanzen wissen wollten. Alexander «Sasha» T. Shulgin, ist Pharmakologe und Chemiker, der sich als Gestalter neuer psychoaktiver Chemikalien einen Namen machte. 1967, zu einer Zeit, da es erst wenige Menschen mit MDMA-Erfahrung gab, machte ihn ein Student der San Francisco State University auf das Potenzial des MDMA aufmerksam. Obwohl Shulgin diese Chemikalie nicht erfand, so erdachte er 1976 doch einen neuen Synthetisierungsprozess. Seither hat Shulgin Hunderte von psychoaktiven Wirkstoffen synthetisiert sowie im Selbstversuch getestet und seine Arbeit in vier Büchern und mehr als zweihundert Aufsätzen dokumentiert. «Dr. Ecstasy» (New York Times) ist eine hochgeachtete Persönlichkeit in der psychedelischen Gemeinschaft. Er hält Vorträge, ist ein gefragter Interviewpartner und bringt ein rational-wissenschaftliches Element in die Welt psychoaktiver Selbstversuche ein. Sashas Partnerin Ann Shulgin führte ebenfalls psychedelische Therapiesitzungen mit MDMA durch, bevor dieses 1985 auf die Liste verbotener Substanzen gesetzt wurde.
Seminar
Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies
(MAPS)
Mit Rick Doblin, Charles S. Grob, John H. Halpern, Michael Mithoefer, Valerie Mojeiko,
Andrew Sewell
Licht in der Dunkelheit: Grünes Licht der US-Administration für
psychedelische Therapieforschung
(englisch, ohne Übersetzung)
In diesem Seminar werden die wichtigsten Untersuchungen der drei von der Food and Drug Administration (FDA) in den USA genehmigten psychedelischen Psychotherapie-Forschungsprojekte behandelt: Psilocybin zur Anwendung bei angstgeplagten Krebspatienten, MDMA bei Personen mit posttraumatischem Syndrom (PTSD) und LSD/Psilocybin bei Studien zu Clusterkopfschmerz. Ebenfalls zur Sprache kommen Studien zu Ibogain bei der Behandlung von Drogenmissbrauch und Informationen über den Aufbau eines gemeinnützigen, auf die medizinische Anwendung von Marihuana spezialisierten pharmazeutischen Unternehmens.
2 Seminare
16.30 – 17.10
Wolf-Dieter Storl
«The Spirit of Basel»
(deutsch, ohne Übersetzung)
Basel hat als Stadt eine lange
humanistische Tradition, sei dies der Geist eines Erasmus von
Rotterdam, das Wirken eines Paracelsus oder die Entdeckungen eines
Albert Hofmann.
Wolf-Dieter Storl beleuchtet geheimnisvolle Fakten und Hintergründe:
die sakrale Geografie Basels seit dem Megalithikum; der Rhein als
sakraler Fluss, der die drei-gestaltige prä-indoeuropäische Göttin
als Schlange oder Drache verkörpert; Basel als Zentrum des Kults des
keltischen Sonnengottes Belenos; Stadt der Basilisken und Sphingen,
Alchemistenstadt und heute Chemiestadt.
17.10 – 17.20 Pause
17.20 – 18.00
John Beresford
Psychedelische Wirkstoffe und Bewusstseinsstruktur: Phasen einer
Sitzung mit LSD und DMT
(englisch, ohne Übersetzung)
Das Experimentieren mit psychedelischen Wirkstoffen erlaubt einen
theoretischen Begriff von Bewusstsein, der sich von dem durch
akademisches, analytisches oder existenzielles Philosophieren
gewonnenen grundlegend unterscheidet. Was in einer solchen Sitzung
nacheinander geschieht, stützt die Annahme, dass das Bewusstsein –
zumindest das menschliche Bewusstsein – über eine Struktur verfügt.
Welches sind die metaphysischen Folgen dieser Tatsache? Wie verhält
sich vor allem die Reihenfolge der verschiedenen Phasen zur Aktivität
im Gehirn? So gibt es zwischen der «LSD-Erfahrung» – beispielsweise
dem karmischen Zurückgehen auf ein bedeutsames Ereignis in früheren
Leben – und der Realität der Gehirnzellen und ihrer Synapsen ein
Spannungsverhältnis.
18.00 – 18.30 Pause
18.30 – 20.00 Seminare / Workshops / Podium
Film
Jon Hanna
Psychopticon Animatris: Halluzinatorisches in bewegten
Bildern
(englisch, ohne Übersetzung)
Im Mittelpunkt dieser Sammlung diverser Filmausschnitte stehen halluzinatorische Inhalte und Inspirationen der Popkultur-Trickfilmerei von den zwanziger Jahren bis in die Gegenwart. Ob durch Alkohol, psychedelische oder andere Drogen, Träume, Musik oder Meditation hervorgerufen: die Darstellungen von Grenzüberschreitungen sind häufig ein ästhetischer Genuss, oft humorvoll, stets aber unterhaltsam.
Podium
LSD und die Gegenkultur der sechziger Jahre in Europa
Mit Brummbär, Sergius Golowin, Urban Gwerder, Werner Pieper, Ronald Steckel,
Simon Vinkenoog, Moderation: Günter Amendt
(deutsch, ohne Übersetzung)
Zeitzeugen tauschen ihre Erinnerungen an die wilden sechziger Jahre aus, informieren über die spezifischen Bewegungen ihrer Herkunftsländer und analysieren den Einfluss des LSD auf die vielfältigen Strömungen der politischen und gesellschaftlichen Gegenkultur.
2 Seminare
18.30 – 19.10
The Beckley Foundation
Amanda Feilding
LSD – Ein wertvolles Instrument der Neurowissenschaft
(englisch, ohne Übersetzung)
Die Beckley Foundation betreibt modernste LSD-Forschung an menschlichen Versuchspersonen, erforscht neurophysiologische Ähnlichkeiten zwischen LSD und mystischen Erfahrungen auf der Grundlage veränderter Blutzufuhr, Gehirnwellen und einem breiten Spektrum kognitiver Veränderungen. Die Beckley Foundation berät Regierungen und internationale Organisationen wie bespielsweise die UNO. Sie erstellt Berichte und organisiert im britischen Oberhaus Seminare, welche die globale Drogenpolitik und deren Auswirkungen auf wissenschaftliche und medizinische Forschung zum Thema haben.
19.10 – 19.20 Pause
19.20 – 20.00
Stephen Abrams
Seitwärts in der Zeit: Spurlose Wunder
(englisch, ohne Übersetzung)
Dieser Vortrag beleuchtet das Phänomen Synchronizität und das Problem des Zufalls im Rahmen psychedelischer Erfahrungen. Es verknüpft die Anschauungen von C.G. Jung und Alfred North Whitehead und betrachtet die Möglichkeiten, dass das Schicksal eines Menschen im Sinne einer Seitwärtsbewegung in der Zeit zwischen parallelen Welten betrachtet werden kann. Die Diskussion soll helfen, den Widerspruch zwischen der Allgegenwart des bedeutungsvollen Zufalls und der geringen Menge experimentellen Nachweises sogenannter paranormaler Phänomene aufzulösen. Der Vortragende beschäftigt sich mit von der US-Regierung geförderten, streng geheimen Forschungen der Oxford University.
2 Seminare
18.30 – 19.10
Jochen Gartz
Von der Entzauberung des Teonanacatl zur weltweiten Erforschung
psychoaktiver Pilzarten
(deutsch, Simultanübersetzung d/e)
Anfang 1958 konnten Albert Hofmann und Mitarbeiter erstmalig Psilocybin und Psilocin aus mexikanischen Zauberpilzen isolieren. Neuartige Pilzzuchtverfahren und eine nachfolgende Synthese ermöglichten es, die Struktur dieser Wirkstoffe zu analysieren und sie rationell herzustellen. Seither wurden viele Pilzarten, die diese Alkaloide bilden, überall in der Welt gefunden und chemisch analysiert. Neben diesen Forschungsergebnissen wird auch erstmalig die Struktur eines vorher unbekannten Abkömmlings des Psilocybin präsentiert, der – soweit bekannt – nur in einer einzigen psychoaktiven Pilzart der Gattung Inocybe (Risspilz) vorkommt.
19.10 – 19.20 Pause
19.20 – 20.00
Ulrich Holbein
Dem Unbeschreiblichen ist es egal, wer es beschreibt!
Dreitausend Jahre LSD zwischen Sprachkunst und Gesabbel
(deutsch, ohne Übersetzung)
Antike, mittelalterliche, romantische und andere Geister und
Berichterstatter nahmen nie LSD, sondern allenfalls Bier oder gar
nichts; in ihren Erlebnisberichten schildern sie aber unverkennbare,
typische LSD-Visionen. Kaum stand dann LSD zur Verfügung, scheint die
Beschreibungsfähigkeit der Betroffenen nachzulassen. Der deutsche
Schriftsteller Ulrich Holbein dokumentiert seine erstaunliche These mit
vielen, weitgehend unbekannten Zitat-Fundstücken aus allen Zeiten und
Zonen.
2 Seminare
18.30 – 19.10
Michael Horowitz
«Kissing the Sky»: Literarische Rundreise mit LSD
(englisch, ohne Übersetzung)
Sowohl psychedelische Drogen als auch Literatur zapfen die Gefilde kreativer Intelligenz an. Schriftsteller haben sich unterschiedlicher literarischer Genres und stilistischer Mittel bedient, um Lesern und Hörern Erfahrungen mit LSD näher zu bringen. Dieser Vortrag stellt Texte von Hofmann und Huxley bis Leary und Lennon vor.
19.10 – 19.20 Pause
19.20 – 20.00
Jonathan Ott
Albert Hofmanns Beiträge zur chemischen und pharmazeutischen
Forschung
(englisch, mit Konsekutivübersetzung e/d)
Jonathan Ott gibt in seinem Seminar einen
Überblick über Albert Hofmanns Beiträge zur Erforschung der
komplexen chemischen und pharmakologischen Eigenschaften verschiedener
Naturstoffe und deren Derivate, unter besonderer Berücksichtigung der
von den Mutterkornalkaloiden abgeleiteten Wirkstoffe.
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Samstag, 14. Januar 2006:
Das ekstatische Abenteuer
07.30 Öffnung des Registrationsschalters
08.15 – 08.45 Tune-in
Star Sounds Orchestra
Merkur – Meditation
Die Resonanz-Frequenz ist sozusagen der «Schutzpatron» einer jeden
erfolgreichen Kommunikation; überliefert und bekannt ist sie als
«Merkur»; «Hermes» und «Toth». Auf ihrer Grundlage möchte das
Star Sounds Orchestra Sie in einem meditativen «Tune-in» auf die
Ereignisse des Tages einstimmen, Ihr Nervensystem in eine angeregte
Spannung versetzen und Ihnen einen guten Einstieg in den Tag.
09.00 – 11.00 Panorama
Das ekstatische Abenteuer (1)
Simultanübersetzung d/e und e/d
Moderation: Martin Frischknecht
Dr. Carlo Zumstein: Transzendenz und zurück - Für eine Kultur der Jenseitsreisen
Dr. Juraj Styk: Psycholytische und psychedelische Therapien
Mathias Bröckers: Das Recht auf Rausch
Martin A. Lee: LSD und CIA und KGB
Dr. Ralph Metzner: Die Bedeutung von Set und Setting
Micky Remann: Taufe, Wellness und retour: Wasser als initiatorisches Psychedelikum der Natur
Alex Grey: Psychedelische Kunst im 20. und 21. Jahrhundert
16.00 – 16.30 Pause
11.30 – 13.00 Seminare / Workshops / Podium
Seminar
Alex Grey
LSD und seine Auswirkungen auf Kunst und Kultur
(englisch, Konsekutivübersetzung e/d)
Der Künstler Alex Grey zeichnet das Aufkommen psychedelischer Bilderwelten auf den Gebieten Grafik, schöne Künste, Film und Musik im 20. und 21. Jahrhundert nach. Dabei richtet Grey sein Augenmerk vor allem auf die Malerei und die gegenwärtige Relevanz von Bewusstseinsveränderung auf die ekstatische Ästhetik zeitgenössischer Kunst. Psychedelische oder Entheo-Kunst, die im Schmelztiegel der sechziger Jahre geboren wurde, ist mittlerweilen zu tiefergreifenden und spirituell überzeugenderen Ausdrucksformen herangereift.
Podium
Psychedelische Therapie: Chancen und Risiken
Mit Rick Doblin, Charles S. Grob, Michael Schlichting, Manuel Schoch, Juraj Styk; Moderation: Martin Frischknecht
(Deutsch, Simultanübersetzung e/d)
Über den Einsatz von Psychedelika in der Psychotherapie publizierte wohl als erster der italienische Psychoanalytiker Baroni mit seinen «Geständnissen im Meskalinrausch» 1931. Doch erst klinische Experimente mit dem 1943 entdeckten LSD brachten das therapeutische Potenzial veränderter Bewusstseinszustände ans Licht. Während der sechziger Jahre wurde die Psycholyse an 18 europäischen Behandlungszentren regelmässig praktiziert. Durch stete Weiterentwicklung und Optimierung kann heute von einem ausgereiften, therapeutisch valenten und sicheren Verfahren gesprochen werden. Eine hochkarätige Expertenrunde informiert über den heutigen Erkenntnisstand sowie die Chancen und Risiken der Anwendung halluzinogener Stoffe in der Psychotherapie.
Seminar
Alexander T. und Ann Shulgin
Pihkal und Tihkal: Eine Chemische Liebesgeschichte
(englisch, Konsekutivübersetzung e/d)
«Vor etwa zwanzig Jahren begegneten wir einander, heirateten und bildeten ein Forscherteam», blicken die Shulgins zurück. «Aus den vorangegangenen zwei Jahrzehnten brachten wir in unsere Ehe reichlich Erfahrung mit dem Entdecken und Erkunden von psychedelischen Drogen ein – doch nun eröffnete sich uns eine neue Dimension. Über das Synthetisieren und Analysieren neuer Substanzen hinaus gab es für uns fortan einen sozialen und psychologischen Aspekt zu erkunden. Dass die wissenschaftliche Forschungsgemeinschaft zunehmend zögerte, diese neuen Entdeckungen zu akzeptieren, veranlasste uns, die Bücher Pikhal und Tikhal zu schreiben.»
Seminar
Martin A. Lee
LSD und CIA – Dämonisierung und Unterdrückung
(englisch, Simultanübersetzung e/d)
Die CIA und das US-Militär waren bei der Anti-LSD-Propaganda gemeinsam aktiv. Sie schürten Ängste, LSD schädige das Erbgut, und förderten Wissenschaftler finanziell, welche die Ansicht vertraten, LSD mache psychotisch – im Gegensatz zu Forschern, die seine therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten ausloteten. Der Autor von Acid Dreams analysiert, wie die CIA und die Food and Drug Administration (FDA) an einem Strang ziehen und wie das National Institute of Mental Health (NIMH) und das Public Health Service die US-amerikanischen Politik hinsichtlich der LSD-Forschung und Prohibition in den sechziger Jahren beeinflussten.
Workshop
Felix Hasler, Franz X. Vollenweider
Voraussetzungen für das Arbeiten mit Halluzinogenen (60’)
(deutsch, ohne Übersetzung)
An praktischen Beispielen sollen die
klinischen, wissenschaftlichen, therapeutischen sowie rechtlichen und
ethischen Rahmenbedingungen erläutert und diskutiert werden, die das
Arbeiten mit Halluzinogenen in der Schweiz ermöglichen.
Seminar
Rael Cahn
Psychedelic States und Meditation (30’)
(englisch, ohne Übersetzung)
Rael Cahn präsentiert die Ergebnisse von EEG-Studien mit tibetischen Mönchen zur Messung der Gehirnaktivität während der Meditation im Vergleich mit Studien mit Studenten unter dem Einfluss von Psilocybin. Die Studien erforschten unter anderem, wie visuelle und auditive Stimuli, die während diesen veränderten Bewusstseinszuständen auftraten verarbeitet wurden. Die Ähnlichkeiten zwischen beiden Arten von Erfahrung legen nahe, die Zusammenhänge und Unterschiede zwischen meditativen und psychedelischen Zuständen genauer zu erforschen.Beispielhaft wird die erhöhte Umschalt-Rate bei Stimulation der binokulären Rivalität behandelt, wie sie sowohl bei Meditation als auch unter dem Einfluss von Psilocybin beobachtet wurde.
13.00 – 14.00 Pause
14.00 – 16.00 Panorama
Das ekstatische Abenteuer (2)
Simultanübersetzung d/e und e/d
Moderation: Lucius Werthmüller
Michael Horowitz: LSD: Das Gegenmittel für Alles
Sue Hall: Lucy in the Sky with Diamonds - Die sechziger Jahre
Martin A. Lee: Summer of Love und Woodstock – LSD und Gegenkultur
Simon Vinkenoog: Von Amsterdam bis Zürich – Die sechziger Jahre in Europa
Dr. Günter Amendt: Das Imperium schlägt zurück: Die Dämonisierung des LSD
Barry Miles: Der Einfluss von LSD auf Design, Musik und Kunst
Hans Cousto: Das psychedelische Revival der neunziger Jahre: Die weltweite Techno- und Party-Bewegung
16.00 – 16.30 Pause
16.30 – 18.00 Seminare / Workshops / Podium
Seminar
Hans Cousto
Das Psychedelische Revival der 90er Jahre: Techno-, Rave- und
Trancerituale
(deutsch, Simultanübersetzung d/e)
Der bekannte Drogenexperte und Musikforscher Hans Cousto zeigt auf, wie sich verschiedene Vorlieben im Gebrauch psychoaktiver Substanzen innerhalb der Techno- und Partykultur entwickelten – und wie diese die kulturelle Gesamtentwicklung beeinflussten. Dabei geht er vor allem auf die Unterschiede zwischen entheogen wirkenden Psychedelika wie LSD und Psilocybin, empathisch wirkenden Entaktogene wie MDMA und anregend wirkenden Stimulanzien wie Amphetamin und Kokain ein, wie auch auf verschiedene Arten und Gefahren des Mischkonsums.
Podium
Natürliche und pharmakologische Wege zu erweiterten
Bewusstseinszuständen
Mit Ralph Metzner, Bea Rubli, Manuel Schoch, Franz X. Vollenweider,
Carlo Zumstein, Moderation: Lucius Werthmüller
(deutsch, ohne Übersetzung)
Viele spirituelle Traditionen lehnen den Gebrauch von Drogen, um erweiterte oder mystische Bewusstseinszustände zu erzeugen, als unzulässige Abkürzung einer natürlichen spirituellen Entwicklung ab. Sie bezeichnen die pharmakologisch induzierten Zustände als «künstliche Paradiese» und behaupten, dass diese Zustände sich grundlegend unterscheiden von Zuständen, die sich spontan einstellen oder durch beharrliches Praktizieren und Einüben spiritueller Praktiken hervorgerufen werden.
Eine Runde aus Bewusstseinsforschern mit
grosser Erfahrung im Bereisen innerer Welten diskutiert die
Legitimität der Anwendung psychoaktiver Substanzen sowie die
Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser Zustände und ihre
längerfristigen Auswirkung auf die Persönlichkeitsentwicklung.
Seminar
Earth Erowid and Fire Erowid
Ein Sprung zurück in die Gegenwart: LSD aus der Sicht der
Anwender
(englisch, mit Simultanübersetzung e/d)
Seit LSD in den sechziger Jahren weiten Kreisen zugänglich wurde, hat es seine Position als bekanntestes Halluzinogen und als «Aushängeschild» einer anhaltenden psychedelischen Bewegung behauptet. Doch welche Rolle spielt LSD heute? Wie verfügbar ist es? Wie viele Menschen nehmen es? Warum versuchen sie es, und was halten sie davon? Wie wenden sie dieses klassische Psychedelikum an, und wie denken sie darüber?
2 Seminare
16.30 – 17.10
John Dunbar, John «Hoppy» Hopkins, Barry Miles
LSD und neue visuelle Ausdrucksformen
(englisch, ohne Übersetzung)
Drei prominente Zeitzeugen legen die historischen Wurzeln der explosionsartig aufkommenden psychedelischen Kunst der sechziger Jahre frei. Dabei vermitteln sie einen Eindruck vom experimentellen Klima jener Zeit über alle Kunstformen hinweg; der geprägt ist vom wilden Wechselspiel von Ideen, Lebensstilen und Drogen. Sie verdeutlichen dies an mehreren bezeichnenden Beispielen: den Einflüssen auf die Beatles, mit Anekdoten und Zeichnungen von Lennon auf LSD; Aufnahmen von Mark Boyles frühen Lightshows für UFO, den legendären Nachtclub; Poster Art der Londoner psychedelischen Schule 1966-68; zeitgenössische Trance Dance-Dekors.
17.10 – 17.20 Pause
17.20 – 18.00
Robert Forte
Lets Save Democracy: Timothy Leary und die Popularisierung von
LSD
(englisch, ohne Übersetzung)
Mehr als jede andere Einzelperson ist
Timothy Leary für die Popularisierung von LSD zu danken oder
verantwortlich zu machen. Wir würdigen an dieser Stelle die Verdienste
und den Wahn des von Leary überschwänglich ausgeübten «geistlichen
Amtes» im sozialen, politischen und umweltbezogenen Kontext der
sechziger Jahre.
2 Seminare
16.30 – 17.10
Torsten Passie
Denken, Behalten, Schätzen: LSD in der Kognitionsforschung von 1950
bis heute
(deutsch, ohne Übersetzung)
Bei den Veränderungen der Modellvorstellungen zu kognitiven Funktionen
– von einfachen psychologischen und biologischen Modellen zu
komplexeren neuropsychologischen und hirnphysiologischen Modellen –
spielte LSD zeitweilig eine zentrale Rolle. So wollte man herausfinden,
über welche Neurotransmitter kognitive Funktionen vermittelt werden.
Dazu wurden eine Reihe von Versuchen angestellt, in denen man die
Auswirkungen von LSD auf einzelne kognitive Funktionen wie Denken,
Gedächtnis, Assoziationen, Zeitschätzung usw. untersuchte. Diese weit
verstreuten und wenig bekannten Forschungen sollen in dem Vortrag
systematisch dargestellt, sowie in ihren historischen und aktuellen
Bezügen beleuchtet werden.
17.10 – 17.20 Pause
17.20 – 18.00
Torsten Passie
Anhaltende Persönlichkeitsveränderungen als Nachwirkung
kontrollierter LSD-Einnahme: Was wissen wir darüber?
(deutsch, ohne Übersetzung)
Gegen die Annahme, LSD löse eine «Modellpsychose» aus, sprachen systematische LSD-Anwendungen in Forschung und Therapie schon früh; bei vielen Versuchspersonen zeigten sich nach LSD-Einnahme positive, teils persönlichkeitsverändernde Nachwirkungen. Diese bildeten den Anfang der psychedelischen (im Unterschied zur psycholytischen) Therapie mit einzelnen hochdosierten und sehr intensiven Sitzungen. Derartige (Nach-)Wirkungen wurden in einer Reihe darauf angelegter Experimente auch systematisch erforscht. In dem Vortrag sollen diese Experimente und auch die persönlichkeitsverändernden Wirkungen nach psychedelischen Behandlungen dargestellt und näher charakterisiert werden.
18.00 – 18.30 Pause
18.30 – 20.00 Seminare / Workshops / Podium
2 Seminare
18.30 – 19.10
Ralph Metzner
Bewusstseinserweiterung – Sieben Phasen einer Soziokulturellen
Transformation
(englisch, Simultanübersetzung e/d)
Die Entdeckung der bewusstseinserweiternden Substanz LSD auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs fiel zeitgleich zusammen mit der Erfindung der Atomwaffen. Während die geopolitische Weltordnung mit der Existenz dieser entsetzlichen Massenvernichtungswaffen in Einklang zu kommen versuchte, erlebte man in den folgenden Jahrzehnten in allen gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen, wie eine facettenreiche Bewegung zur Bewusstseinserweiterung entstand und sich ausbreitete. Wir können eine Reihe tiefgreifender soziokultureller Transformationen erkennen, die in sieben Stufen vonstatten gehen, wie das von Gurdjieff beschriebene Oktavmuster. Diese transformativen Bewegungen stellen eine kreative Antwort der kollektiven menschlichen Psyche auf das evolutionäre Überlebensproblem dar, aufgeworfen durch die nukleare Aufrüstung, die weltweite Zerstörung der Umwelt und das aus dem Ruder gelaufene Bevölkerungswachstum.
19.10 – 19.20 Pause
19.20 – 20.00
Rolf Verres
LSD, Meditation und Musik
(deutsch, ohne Übersetzung)
Die Psychedelische Musik der Siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts entspricht nicht mehr dem heutigen Zeitgeist. Albert Hofmann bevorzugt bestimmte Arten klassischer Musik. Warum? Im Seminar werden Musikbeispiele präsentiert, die Albert Hofmann liebt.
Podium
Lucy in the Sky with Diamonds: LSD und die Gegenkultur der Sixties
in England und Amerika
Mit John Dunbar, John «Hoppy» Hopkins, Michael Horowitz, Martin A.
Lee, Barry Miles, Moderation: Stephen Abrams
(englisch, Simultanübersetzung e/d)
Höhepunkte des «ekstatischen Abenteuers» waren zweifellos die legendären sechziger Jahre. Die rasante Verbreitung des LSD und die entstehende Gegenkultur der Hippies und Studenten waren heiss diskutierte Themen jener Zeit des Aufbruchs und der Erneuerung. Einige Jahrzehnte danach erinnern sich Zeitzeugen an die wilden Jahre in England und in den USA. Die angetörnten Beatles und ihre trippigen Songs, Flower Power, Be-ins und Sit-ins in San Francisco, Woodstock im Acidfieber und vieles mehr aus erster Hand wird in dieser englisch-amerikanischen Diskussionsrunde ausgetauscht und erinnert.
Seminar
Heffter Research Center / Psychiatrische Universitätsklinik
Zürich mit
Mark Geyer, Charles S. Grob, David E. Nichols, Franz X.
Vollenweider
From LSD to Mind: Recent Advances of Psychedelic Research
(englisch, ohne Übersetzung)
Weithin bekannte Forscher des HRC stellen die folgenden Themen vor:
David E. Nichols: Halluzinogene: Molekulare und chemische Aspekte
Mark Geyer: Halluzinogene: Verhaltenspharmakologische Ansätze
Franz X. Vollenweider: Halluzinogen und Gehirn: Systemische Ansätze
Charles S. Grob: Halluzinogene in der klinischen Praxis: Grundlagen und klinische Anwendung
2 Seminare
18.30 – 19.10
Mathias Bröckers
Vom «Open Mind» zur «Open Source»: Wie die Gegenkultur der
sechziger Jahre zum Personal Computer und zur unbegrenzten Information
führte
(deutsch, Simultanübersetzung d/e)
Albert Hofmanns Entdeckung hat nicht nur die Kultur des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt, sie beeinflusste auch technologische Entwicklungen: Personal Computer, Internet und «Open Source»-Software wären ohne die Inspirationen durch LSD so nicht entstanden. «Acid Heads» legten die Grundsteine für das, was wir heute als Computerrevolution und Informationszeitalter bezeichnen.
19.10 – 19.20 Pause
19.20 – 20.00
Mark McCloud
Bring the Fire! Eine Bildergeschichte der LSD Blotter Art
(englisch, ohne Übersetzung)
Die vierzigjährige Geschichte der Kunst auf LSD-getränktem Löschpapier wird hier höchst farbenfroh präsentiert. Gezeigt werden über hundert ausgewählte Darstellungen der «Greatest Hits» der vergangenen vier Jahrzehnte aus der grössten Sammlung der Welt.
2 Seminare
18.30 – 19.10
Wolfgang Sterneck
LSD und Sexualität
(deutsch, ohne Übersetzung)
In der Euphorie der psychedelischen Bewegung beschrieb Timothy Leary LSD als «das mächtigste Aphrodisiakum, das der Mensch je entdeckt hat». Inzwischen ist diese Betrachtungsweise längst einem realistischeren Ansatz gewichen, der Potenziale wie auch Gefahren angemessen beschreibt. So kann LSD auch im erotischen Kontext neue, zuvor ungekannte Räume eröffnen, es kann diese aber auch völlig verschliessen. Der «kosmische Orgasmus» gehört dabei genau so zum möglichen Wahrnehmungsspektrum wie eine völlige Distanz zwischen den Partnern, die in ihren eigenen Welten gefangen sind.
19.10 – 19.20 Pause
19.20 – 20.00
Fred Weidmann
Albert Hofmanns, Fred Weidmanns und Gaias «Romantisches
Prinzip»
(deutsch, ohne Übersetzung)
Weil das Innen wie das Aussen ist, kann das Kleine wie das Grosse sein. Bilder werden zu Erkenntnismitteln, wenn das Schöpferische im Kleinen etwas von der grossen Schöpfung erahnen lässt. Das «Romantische Prinzip» lautet: Indem du im Kleinen Schönes schaffst, trägst du dazu bei, das Ganze zu verbessern. Durch die Wechselwirkung von Tun und Schauen, wird der Maler zu Gaias Geliebten. Der Vortrag baut auf einen Briefwechsel mit Albert Hofmann auf.
20.00 – 20.15 Pause
20.15 – ca. 22.15 Konzert
Einführung von Hans Cousto
Akasha Project
Barnim Schulze
Die im Infrarot-Spektrum gemessenen
Frequenzen der Substanz werden in oktavanaloge Töne transponiert.
Durch konsequente Anwendung der so erhaltenen Daten auf alle
musikalischen Parameter wie Sound-Modulationen, Tempi und Frequenzen
entsteht ein bisweilen bizarr meditatives Klangbild – Quantenmusik,
die Barnim Schulze als Klangwirkstoff bezeichnet. Indem Sie sich auf
diese molekularen Klangfelder und Rhythmen einschwingen, können Sie
feststellen, inwieweit ein Erleben substanzanaloger Effekte über das
Wahrnehmen oktavanaloger Töne möglich ist.
Star Sounds Orchestra
Steve Schroyder, Jens Zygar
Das Star Sounds Orchestra wird die harmonikalen Begebenheiten im Moment der Entdeckung des LSD musikalisch interpretieren. Diese psychedelische Symphonie in fünf Sätzen beschreibt entscheidende astronomische Positionierungen der Planeten unseres Sonnensystems zum Zeitpunkt dieses für die psychedelische Geschichte so entscheidenden Geburtsmoments eines neuen Bewusstseinstores. Musikalische Zitate aus der Geschichte der Psychedelik in Verbindung mit den Planetentönen sind Ausgangspunkt für einen sphärischen Trip der kosmischen Art.
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Sonntag, 15. Januar 2006
Neue Dimensionen des Bewusstseins
07.30 Öffnung des Registrationsschalters
08.15 – 08.45 Tune-in
Banco de Gaia
Toby Marks
Mit seinem einfühlsamen elektronischen Stilmix aus Techno, House,
Ambient-Trance und musikalischen Einflüssen aus dem arabischen,
indischen und asiatischen Raum stimmt uns der englische Komponist und
Musiker Toby Marks in den letzten Tag des Symposiums ein und öffnet
unseren Geist und unsere Sinne für eine Vielfalt neuer Dimensionen des
Bewusstseins.
09.00 – 11.00 Panorama
Neue Dimensionen des Bewusstseins (1)
Simultanübersetzung d/e und e/d
Moderation: Lucius Werthmüller
Dr. Ralph Metzner: Sinn und Zweck psychedelischer Erfahrungen
Rick Doblin: Das Revival der Psychedelischen Medizin
Dr. Günter Amendt: Keine Zukunft ohne Drogen: Skizzen einer zeitgemässen Drogenpolitik
Dr. Christian Rätsch: Die neuen Rituale: LSD als sakrale Substanz
Ronald Steckel: Freiheit und
Hedonismus
Dr. Claudia Müller-Ebeling: Macht LSD kreativ?
Prof. Dr. Rolf Verres: LSD, Meditation und Musik
11.00 – 11.30 Pause
11.30 – 13.00 Seminare / Workshops / Podium
Seminar
Stanley Krippner
LSD und paranormale Phänomene: Der Versuch, das Unvorhersehbare und
das Unfassbare zu begreifen
(englisch, Simultanübersetzung e/d)
Drogen vom Typ des LSD sind oft eingesetzt worden, um sogenannte paranormale Phänomene zu ermöglichen - jene inneren Erfahrungen, die sich über wissenschaftliche Mainstream-Auffassungen von Zeit, Raum und Energie hinwegzusetzen scheinen. Eine italienische Untersuchung konnte allerdings bloss mit mageren Resultaten aufwarten; seither wurden nur wenige formale Studien durchgeführt. Hypothetische Phänomene wie Telepathie, Präkognition, Hellsehen und Psychokinese scheinen unbegreiflich zu sein, und die unter Laborbedingungen erzielten Reaktionen von Menschen auf LSD sind vielfach unvorhersehbar. Es gibt allerdings eine Reihe von anekdotischen Berichten, die als Grundlage für fortgesetzte Exploration dienen könnten, insbesondere diejenigen, die sich auf die Verwendung von Substanzen wie Ayahuasca und deren gegenwärtige Verwendung als religiöse Sakramente durch Schamanen beziehen.
Podium
Wege zu einer zeitgemässen Drogenpolitik
Mit Günter Amendt, Mathias Bröckers, Roger Liggenstorfer, Luc
Saner, Moderation: Thomas Kessler
(deutsch, Simultanübersetzung d/e)
Der amerikanische «War on Drugs» bildet
nur den sichtbaren Höhepunkt einer internationalen Drogenpolitik, die
mit verschiedenen Ellen misst und stark von wirtschaftlichen Interessen
und irrationalen Motiven bestimmt wird. Eine zeitgemässe Drogenpolitik
sollte sich an der Gefährlichkeit der Drogen orientieren, nicht daran,
ob sie legal oder illegal sind.
Die Schweiz – und insbesondere die Stadt Basel – spielt eine
Vorreiterrolle bei der Suche nach einer pragmatisch orientierten
Drogenpolitik; wenngleich der Nationalrat letztes Jahr die Chance
verpasst hat, neue – schon ausgearbeitete – fortschrittliche
Gesetzesgrundlagen zu diskutieren.
Eine Runde von Drogenexperten, Politikern, Publizisten und Aktivisten
skizziert Auswege aus der verfahrenen Situation hin zu einer
vernünftigen und zeitgemässen Drogenpolitik.
2 Seminare
11.30 12.10
Sue Hall
LSD – Ein Instrument fürs Leben
(englisch, ohne Übersetzung)
LSD mag vielseitiger anwendbar sein, als gemeinhin angenommen. Dieses Seminar befasst sich mit den verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten verschiedener Dosierung.
12.10 – 12.20 Pause
12.20 – 13.00
Jeremy Narby
Die Zukunft der Biologie
(englisch, ohne Übersetzung)
Die Idee einer Art von Intelligenz, die in der gesamten Natur aktiv ist, wird innerhalb der Wissenschaftsgemeinde zunehmend unterstützt und bestätigt damit Einsichten, die Eingeborene und Schamanen bereits seit langem vertreten. Die schamanistische Verwendung von Pflanzen wie Ayahuasca und Tabak befasst sich wesentlich mit der Kontaktnahme zu anderen Wesen, einschliesslich der Pflanzen und Tiere. Ayahuasca und LSD verstärken das Interesse der Menschen an der natürlichen Welt. Halluzinogene sind Instrumente, um wenig erforschte Facetten des menschlichen Geistes zu erkunden, uns selbst als Tiere und Raubtiere vorzustellen und unseren Platz in der Natur wie auch unser Verhältnis zu anderen Spezies neu zu überdenken. Biologie, Schamanismus und veränderte Bewusstseinszustände können zueinanderfinden.
2 Seminare
11.30 12.10
Micky Remann
Das Medium Wasser und die Muse des Bewusstseins
(deutsch, ohne Übersetzung)
Es liegt in der Natur der Natur, dass sie ihre musischen Realitäten mit Vorliebe dem Bewusstsein öffnet, das unter die Oberfläche taucht. Einen Zugang in diese Welt bietet der Aufenthalt im Wasser; dabei kommt niemand umhin, ein verändertes Funktionieren der Sinne am eigenen Leib zu erfahren. Auf welche Weise Auge, Ohr Bewusstsein und Gefühl im Wasser berührt werden, hängt davon ab, welche Sinnesreize im Wasser transportiert werden. Was geschieht, wenn das Wasser zum Medium für multisensorisch multimediale Inszenierungen wird, soll mit Bildern, Klängen und Geschichten demonstriert werden.
12.10 – 12.20 Pause
12.20 – 13.00
Peter Webster
Psychoaktive Pflanzen und die Evolution des Menschen
(englisch, ohne Übersetzung)
Psychoaktive Pflanzen sind in allen Stadien der Evolution der Hominiden allgegenwärtig gewesen – Aber gibt es irgendeinen Hinweis darauf, dass sie ein wichtiger Einfluss oder ein evolutionärer Katalysator für das Auftauchen des modernen Menschen gewesen sind? Mythologische Geschichten über eine «verbotene Frucht», die bewirkte, die Menschheit aus ihrem «natürlichen» oder urmenschlichen Zustand zu wecken, sind nichts Ungewöhnliches, . Allerdings scheinen neuere wissenschaftliche Erkenntnisse derlei Geschichten eine neue Bedeutung zu verleihen.
13.00 – 14.00 Pause
14.00 – 16.00 Panorama
Neue Dimensionen des Bewusstseins (2)
Simultanübersetzung d/e und e/d
Moderation: Lucius Werthmüller
Dr. Stanley Krippner: Die Zukunft der Religionen: Dogma oder transzendente Erfahrungen?
Dr. Jeremy Narby: Die Zukunft des menschlichen Bewusstseins
Ulrich Holbein: Die Gesellschaft der Zukunft: «Schöne neue Welt» oder «Paradies auf Erden»
Dr. Ralph Metzner: Psychedelika und ein neues Paradigma: Eigenverantwortung und Selbständigkeit
Dr. Alexander T. Shulgin: Neue Psychedelika und ihre spezifischen Wirkungen
Mathias Bröckers: Vom Umgang mit Halluzinogenen: Visionen und Initiativen
Dr. Carlo Zumstein: Neo-Schamanismus für ein Neo-Bewusstsein
Dr. Albert Hofmann: Die Bedeutung des LSD aus der Sicht des Entdeckers
16.00 – 16.30 Pause
16.30 – 18.00 Seminare / Workshops / Podium
Seminar
Claudia Müller-Ebeling
Macht LSD kreativ?
(deutsch, Simultanübersetzung d/e)
Die bekannte Kunsthistorikerin und Ethnologin gibt einen umfassenden Überblick der Kreativitätsforschung in den sechziger und siebziger Jahren. Des weiteren verschafft sie einen Einblick in das Schaffen von Künstlern, die in ihrem Werk LSD-Erfahrungen umsetzten oder mit Albert Hofmann persönlich bekannt waren.
Podium
Bewusstsein und Gesellschaft der Zukunft
Mit Mathias Bröckers, Stanley Krippner, Ralph Metzner, Jeremy
Narby, Micky Remann; Moderation: Martin Frischknecht
(englisch, konsekutive Zusammenfassung in deutsch)
«Die Evolution der Menschheit besteht in der Veränderung des Bewusstseins», meint Albert Hofmann. Wenn wir verschiedene Entwicklungen auf unserem Planten betrachten, so wird schnell klar, wie dringend ein neues Bewusstsein erforderlich ist, um den Ansprüchen einer zukünftigen lebenswerten Existenz gerecht zu werden. Vertreter und Experten aus verschiedenen Lebens- und Wissensbereichen diskutieren die wichtigsten Herausforderungen, denen wir nur mit einem veränderten bzw. erweiterten Bewusstsein sinnvoll begegnen können.
2 Seminare
16.30 – 17.10
Manuel Schoch
Meditation und bewusstseinserweiternde Drogen: ergänzend oder
störend?
(deutsch, ohne Übersetzung)
Im Mittelpunkt dieses Vortrags stehen: die Kraft der Stille im bewusstseinserweiterten Zustand; das Verständnis der Gefühlskette und deren Auswirkungen in Meditation; Drogen als mystisches Erlebnis der Zeitlosigkeit; bewusstseinserweiternde Drogen als therapeutische Hilfe ohne den Verlauf über die Vergangenheit.
17.10 – 17.20 Pause
17.20 – 18.00
Ronald Steckel
Der Weg des Westens oder der Aufgang des Abendlands
(deutsch, ohne Übersetzung)
Dieser Vortrag geht auf Aspekte der gegenwärtigen Bewusstseinsmutation ein: auf das Neue (kosmische) Menschenbild als neues Paradigma; auf die Bedeutung des «Einzelnen» für das «Alles»; auf «Initiationen» und «Wege»; auf das «Abendland» als spirituelles Fort Knox.
Workshop
Carlo Zumstein
Jeder sein eigener Schamane
(deutsch, ohne Übersetzung)
Jeder Mensch braucht seinen eigenen Lebensmythos. In den alten Kulturen waren die Schamanen nicht nur Heiler. Sie waren vor allem Visionäre: Schöpfer und Gestalter des Selbst- und Weltverständnisses ihrer Gemeinschaft. Jahrhundertelang haben wir dies Kirche, Staat und Schulen überlassen. Im Workshop macht Carlo Zumstein erlebbar, wie ein heutiger Schamanismus die Tore zum Träumen und zu den eigenen visionären Fähigkeiten öffnet - für eine erfüllende Selbst-Kreation in neuen Gemeinschaften.
2 Seminare
16.30 – 17.10
Bruce Eisner
LSD: Seine Geschichte und Möglichkeiten für eine künftige
Gesellschaft
(englisch, ohne Übersetzung)
Bruce Eisner präsentiert hier einen kurzen Abriss der Geschichte des LSD, einschliesslich seines Stammbaums, seiner Verwendung im Rahmen der Forschung, seiner Bedeutung für die Gegenkultur der sechziger Jahre und die Folgen seiner Unterdrückung. In diesem Kontext wird er seine eigenen Erfahrungen einbringen und die Entwicklung des nach dem gleichnamigen Werk von Aldous Huxley benannten Island Project. Schliesslich wendet sich Eisner einem ganzen Komplex potenzieller zukünftiger Rollen des LSD zu, einschliesslich Psychotherapie, spirituell/religiöser Fragen, Kreativität und Problemlösung bei der experimentellen Erzeugung neuer kultureller Meme und der Entwicklung Neo-Eleusinischer Mysterien.
17.10 – 17.20 Pause
17.20 – 18.00
Myron Stolaroff
Die Zukunft des Bewusstseins
(englisch, ohne Übersetzung)
Der moderne Durchschnittsmensch befindet sich weit unterhalb der höchstmöglichen Bewusstseinsebene. Mit Albert Hofmanns Schöpfung des LSD sowie mit kompetenter Unterstützung und Anleitung lassen sich weitläufige neue Gebiete für Entdeckungen und Erkenntnis erforschen. Diese Erkenntnisse zu bewahren, erfordert Vorsatz und Disziplin, indes neue wissenschaftliche Werte verloren gehen können. Es wird vorrangig darum gehen, diese neuen Entdeckungen bestmöglich zu bewahren und sie aktiv in unserem Leben wirken zu lassen. Überdies thematisiert Stolaroff das Aufspüren und die Vermeidung von Schwierigkeiten.
18.00 – 18.30 Pause
18.30 – 19.30
Abschlusszeremonie
Drei Tage lang haben wir eine Fülle von Anregungen und Informationen
zu sämtlichen Aspekten des LSD erhalten oder – in den Worten seines
Entdeckers – Einsichten und Ausblicke im Zusammenhang mit dieser
höchst potenten Substanz diskutiert.
In dieser Abschlusszeremonie mit musikalischer Umrahmung ziehen
namhafte Referenten Bilanz, würdigen unser «Geburtstagskind» und
werfen einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft des menschlichen
Bewusstseins.
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November 2005 • Änderungen vorbehalten.